Paulus-Gemeinde
Berlin-Neukölln
aktuell - geistliches Wort
An(ge)dacht
„Gott ist unsre Zuversicht und Stärke“ Ps 46,2
Muskeln, Sexappeal, Geld, Macht oder was? Was macht uns
eigentlich stark und sicher? Ich bin sicher: wer einen Moment
nachdenkt, erinnert sich an derartige Ereignisse: Kleidung,
Erfolg, Selbstbewusstsein verhalfen dazu, anderen gegenüber
gut da zu stehen. Aber es gibt auch die anderen Erinnerungen.
Da fühlt sich das Leben zerbrechlich, schwach, gedemütigt an.
Wir kennen das.
Auch in der Bibel sind diese Seiten unseres Lebens Thema.
Nehmt eine Bibel, schlagt sie irgendwo auf und lest nach!
Schnell kommt Ihr den Menschen dort näher, weil eben solches
berichtet wird. Dann stolpert Ihr vielleicht, weil Ihr beobachtet,
dass die Menschen mit Gott rechnen, ja mit ihm sprechen,
obwohl sie mit „weltlichen“ Dingen befasst sind. Das ist
jedenfalls die Sehnsucht Gottes! Wenn Menschen auf dieser
Erde ihren Lebensweg wandeln und den vielen
Herausforderungen ausgesetzt sind, dann sollen sie Gott immer
einbeziehen.
Wir sprechen von dem, der die Welt „gemacht“ hat. Einer hat
sie ins Dasein gerufen – er wars! Wir sprechen von dem, der
sich als Mensch offenbart hat, sein Name ist Jesus! Wir
sprechen von dem, der als verborgener „Geist“ immer und
überall mitwirkt – genannt „Heiliger Geist“. Die Bibel ist die
Sammlung seiner Botschaft, wie er sie wundersam Menschen
mitgeteilt hat, wie sie schließlich aufgeschrieben wurde – sehr
lesenswert.
Wir lesen von Menschen, die Bedrängung, Not und Angst
erleben mussten und in diesem Gott Trost und Rettung fanden!
Der Monatsspruch aus einem Psalm ist so ein Bekenntnis.
Jemand hat erlebt, wie Gott half. Daher spricht er (und er
spricht für andere mit): Gott ist unsere Zuversicht und Stärke!
Gott hilft, er gibt Kraft, er trägt, er verändert die Situation, er
lässt aufatmen, er gibt Hoffnung – wir fühlen uns durch ihn
besser. Es geht uns gut mit ihm.
Das Sonderbare ist, dass wir das theoretisch auffassen können
oder praktisch. Es ist „nützlicher“ die praktische Seite Gottes zu
erleben. Das geschieht, wenn wir konkret mit ihm rechnen. Er
wirkt auch zu unserer Zeit, in dieser Weltregion, ja in deinem
und meinem Leben! Lasst es uns ausprobieren!
Vielleicht fühlen wir uns manchmal wie hilflose, zerbrochene
Bettlerinnen und Bettler. Doch Gott ist da und hilft uns auf. Er
greift uns unter die Arme und stützt uns. Wir können Aufsehen
und sehen ihn, voller Liebe, Verständnis und Fürsorge. Wir
werden zuversichtlich und stark!
Trotz aller Unsicherheit und Schwere in diesen Tagen wünsche
ich schöne Sommerwochen und viel Gottesnähe, vielleicht sieht
man sich?
Ihr und Euer Pastor Bernhard Mader
Bild zum Monatsspruch:
Gott ist unsre Zuversicht
und Stärke.
Psalm 46,2
Ernst Barlach Museen
Güstrow – Atelierhaus: Der
Bettler. Foto: Mader
Fürstenwalder Gedanken
Wer im Geringsten treu ist, der ist auch im Großen treu; und wer
im Geringsten ungerecht ist, der ist auch im Großen ungerecht.
Lukas 16,10
Unter uns Christen hört man nicht selten die weit verbreitete
Meinung: „Geld ist eine Sache, die mit dem Glauben nichts zu
tun hat.“ Das stimmt nicht ganz, denn die Heilige Schrift spricht
durchaus davon. Mammon nennt die Bibel das Geld. Sie spricht
nicht gut davon. Wahr ist, dass man sich auf Geld nicht
verlassen und sein Leben nicht darauf bauen soll. Geld ist kein
Fundament. Nicht nur deshalb, weil es Inflation und Krisen in der
Welt gibt, sondern vor allem, weil die wichtigsten Dinge unseres
Lebens, wie z.B. Gesundheit, nie und nirgends für Geld zu
haben sind. Und die Dinge des Reiches Gottes erst recht nicht.
Nein, Geld ist kein Fundament, aber ein Prüfstein!
Wir alle kennen den geflügelten Satz: „Sage mir mit wem du
umgehst und ich sage dir wer du bist.“ Wollen wir das anwenden,
so würde der Satz in unserer kleinen Betrachtung wie folgt
lauten: „Sage mir, wofür du Geld hast und ich will dir sagen, wer
du bist.“ Hast du das Geld, oder hat das Geld dich? Die Treue im
Kleinen steht bei Gott hoch im Kurs.
Eine andere Treue als die Treue im Kleinen kann der sündige
Mensch überhaupt nicht aufbringen. Für die Treue im Großen
wird er von Gott befähigt. Alles, was wir sind und tun und haben,
ist zeitlich und räumlich eng begrenzt. Gottes Treue hingegen
umschließt Zeit und Ewigkeit, Himmel und Erde, alle Geschöpfe
und Kreaturen. Tatsache ist und bleibt: Wir sind in jedem Fall
Gottes Haushalter. Und Gott sucht nicht mehr von den
Haushaltern, als dass sie für treu befunden werden (1. Korinther
4,2).
Von Martin Luther wird erzählt, dass er sich unseren Eingangs-
Vers mit Kohle an die weiß getünchte Wand seiner Stube
geschrieben haben soll. Ich weiß nicht, ob das stimmt, und wir
sollten das auch nicht nachmachen, denn unsere Tapeten sind
zu teuer. Ein Zettel im Geldbeutel tut‘s auch, wer da will.
Geschwisterliche Grüße aus Fürstenwalde,_Andreas_Lenz
Brief an die Gemeinden
Liebe Paulus-Gemeinde, liebe Gemeinde in Fürstenwalde,
der Tod von Norbert Schulz bewegt uns sehr. Es ist sehr
verunsichernd, wenn Gott einen Menschen so unvorbereitet aus
dem Leben nimmt und dazu noch in einem Alter, in dem niemand
damit rechnet. Das lehrt uns, dass es auch für uns so kommen
kann.
Der vielleicht bekannte Psalmvers bleibt aktuell: Lehre uns
bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden.
(Ps. 90,12) Wie tröstlich, dass unser himmlischer Vater alles
vorsorglich für uns gut geregelt hat und dass er allen Trauernden
nahe ist, wie wir z.B. durch diesen Psalmvers hören: Der HERR
ist nahe denen, die zerbrochenen Herzens sind, und hilft denen,
die ein zerschlagenes Gemüt haben. (Ps. 34,19) Bitte nehmt
Euch der Trauernden an: Sprecht mit ihnen und betet für sie!
Bitte nehmt Euch auch der Gemeinden an! Norbert wirkte viel in
der Paulus-Gemeinde, wie der Nachruf andeutet, der längst nicht
alles aufzählt. Auch darin ist er uns ein Vorbild. Wer übernimmt
Aufgaben, die jetzt unbesetzt sind?
Ich schreibe diesen Brief an Euch, liebe Schwestern und Brüder
im Glauben, denn in beiden Gemeinden werden dringend mehr
Menschen gebraucht, die mitarbeiten. Zu wenige müssen zu
viele Arbeit tun. Zu viele sind passiv. Bitte werdet aktiv! Bitte
meldet Euch bei mir oder einer Vorsteherin oder einem
Vorsteher. Es sind für jeden Tätigkeiten da. Gemeinde braucht
alle „Glieder“ auch beim Anpacken!
Wie sich zeigt, leben wir nicht nur in einer unsicheren Zeit und
Welt, sondern auch unsere Kirche und die Gemeinden, in die
Gott uns gestellt hat, sind Veränderungen ausgesetzt.
Pastor Bernhard Mader