Paulus-Gemeinde Berlin-Neukölln
Berlin - Neukölln - Kranoldplatz 11
aktuell - geistliches Wort
An(ge)dacht
„… auf dass wir etwas seien zum Lob seiner Herrlichkeit“
Eph 1,12
Die Altarwand der Paulus-
Gemeinde zieren Petrus mit
dem Schlüssel, Jesu Mutter
Maria und Johannes, der
Täufer, der auf das Lamm
Gottes zeigt. Mittig schwebt
Jesus, der Auferstandene, wie
im Schneidersitz segnend, und
außen rahmen zwei mächtige
Engel die Szene, schließlich
noch der Apostel Paulus, er ist
leicht an seinem Schwert zu
erkennen. Die Kupferplatten mit
erschieden gestalteten
Oberflächen schimmern je nach
Lichteinfall von Schwarz über
dunkles Braun bis KupferRot.
Dabei kommt es nicht nur auf
das Umgebungslicht, sondern
auch auf die Stellung des
Betrachters an.
Pfarrer Horst Nickisch
überschreibt seine Rede zum Kirchweihfest 1970, also 5 Jahre nach
der Kirchweihe am 4. April 1965 mit diesem Vers aus dem Brief des
Apostels Paulus an die Epheser: „… auf dass wir etwas seien zum
Lob seiner Herrlichkeit“. Die Herrlichkeit Gottes, seine Größe,
Schönheit, Würde und Ehre stellt uns der Apostel vor Augen. Wer
beschreibt und rühmt sie? Wie kann man sie durch Worte
darstellen? Der Apostel selbst zusammen mit seinen Lesern: Wir!
Genau genommen beschreibt er, dass „wir“ durch etwas zum Lob
der Herrlichkeit Gottes wurden, ja unser Sein geradezu selbst das
Lob der Herrlichkeit Gottes darstellt. Für Pfarrer Nickisch war die
Paulus-Gemeinde die Ursache. Durch den Bau der Mauer 1961 von
ihrer Heimatgemeinde abgeschnitten, fanden sich die heimatlosen
Gemeindeglieder zusammen, bewirkten mit Tat und Gaben und
Gebet gemeinsam den Bau und die Gründung der Gemeinde. Die
Freude und der Trost, den die Menschen erlebten, lenkte Pfarrer
Nickisch mit diesem Bibelwort von ihnen weg auf Gott!
Wie das Kupfer der Altarwand das Licht reflektiert, blicken hristen in
allen Dingen von sich weg zu Gott. Im Schönen, im Großen, im
Kleinen und im Schweren: Gott ist und bleibt Ziel und Ende. Ob
dem Apostel Paulus das in seinem schwersten Moment so ging, als
er durch das Schwert wegen seines Glaubens an Jesus Christus
hingerichtet wurde? Der Glaube, den Gott wirkt, die Heimat, die er
gibt, das Heil, das er schenkt, sind nur selten wie wirklich. Meistens
sind sie verborgen, Glaubenswahrheit und weisen so gerade auf
Gott, der in Wirklichkeit nur erahnt werden kann in diesen
Dimensionen. Am trefflichsten erleben wir die Ahnung im
gemeinsamen Gottesdienst. Und dann freuen wir uns, haben
Frieden in uns und loben Gott. Dann leben wir Momente zum Lob
seiner Herrlichkeit!
Ihr und Euer Pastor Bernhard Mader
Der Apostel Paulus an der Altarwand in der Paulus-Gemeinde. Foto: Mader
Fürstenwalder Gedanken
Die Sonne hat der Herr an den Himmel gestellt; Er hat aber
gesagt, Er wolle im Dunkeln wohnen.
1.Könige 8,12
So gut wie jede Religion hat einen vertikalen Zug nach oben:
Oben scheint die Sonne, von oben kommt das Licht, von oben
leuchten uns die Sterne. Und wenn der Himmel für uns
Menschen hier in unserer Erdenzeit schon unerreichbar ist, so
zeigen Türme und Pyramiden wenigstens die Richtung an.
Menschen wollen nach oben auf der Leiter, oben lockt der
(grenzenlose) Erfolg. Kein Wunder, das da die Spitze zum
Maßstab wird und in höher, schneller, weiter mündet.
Der lebendige Gott widerspricht dieser ganzen Denkart: Er
schaut nach unten, kommt ins Dunkel, hin zu denen am Fuße
der Leiter. Deshalb saß Jesus auch so gerne mit ihnen
zusammen. Die dem Maßstab nicht entsprachen, wie Bettler,
Zöllner, Huren und Tagediebe. Gott lässt sich auf uns ein,
verlässt seinen strahlenden Himmel und macht die dunkle
Erde zu seiner Wohnung. In welche Dunkelheit wir auch
gehen oder geführt werden, wie sündig wir auch sind: Gott ist
nicht fern. Ja mehr noch, er ist gerade mal eben ein Gebet
weit von uns entfernt.
Jesus ist an unserer Seite, wie es uns sein Heiliges Wort in
der Bibel zuspricht: Kein Dunkel wird ewig bleiben, keine
Nacht für immer dauern, denn wo er erscheint, wird es in
einem hell!
Geschwisterliche Grüße aus Fürstenwalde, Andreas Lenz
Gebet
Der die Welt und uns gemacht hat und liebt erhört Gebete!
Manchmal können wir aber nicht beten, was verschiedene
Ursachen haben kann. Dann kann geschehen, was die
Kirche schon immer macht, weil Jesus selbst es vorgemacht
hat: Ich habe für dich gebeten… (Lk 22,32). Wenn es etwas
gibt, was Du oder was Sie vor Gott bringen wollt, bzw. wollen,
dann können wir das zusammen tun. Gerne spreche ich auch
Gebetsworte um Segen, um Heilung, um Frieden, auch der
Fürbitte für andere Menschen, die uns auf dem Herzen
liegen. Zeit dafür soll besonders vor oder nach dem
Gottesdienst benannt werden. Genaueres steht in der
Gottesdienstspalte der Gemeinde. Die Gelegenheiten
wechseln sich ab mit der Beichte mit Absolution unter
Handauflegung vor dem Gottesdienst. Das Beichtbekenntnis
spricht man selbst vor Gott aus.
Bernhard Mader