Paulus-Gemeinde Berlin-Neukölln

Berlin - Neukölln - Kranoldplatz 11

aktuell - Interview mit Pastor Mader

Ev.-Luth. Paulusgemeinde (SELK) Berlin-Neukölln, Kranoldplatz 11 Impressum  Kontakt Ev.-Luth. Paulusgemeinde (SELK) Berlin-Neukölln, Kranoldplatz 11 Impressum  Kontakt
Lieber Pastor Mader, herzlich Willkommen in Berlin und in unseren Gemeinden in Neukölln und Fürstenwalde. Sie haben bislang im beschaulichen Lachendorf in Niedersachsen gelebt und gewirkt, jetzt wartet das Leben in einer Großstadt. 1. Mit welchen Gefühlen und Erwartungen kommen Sie und Ihre Familie in unsere Stadt und unsere Gemeinden? Wir sind alle etwas aufgeregt. Bestimmt werden wir viel Neues erleben und viele nette Menschen kennen lernen! Über die Gemeinden haben wir uns, glaube ich, eher weniger „Sorgen“ gemacht, da wir bisher überall herzlich empfangen wurden und viel Freude erlebten. Es kommt uns viel Zuwendung und Offenheit entgegen, das ermutigt uns sehr. 2. Was hat Sie angetrieben, Theologie zu studieren und Pfarrer zu werden? Vor meinem Studium der Theologie in Oberursel, Leipzig und wieder Oberursel habe ich den schönen Beruf der Krankenpflege gelernt. Hauptsächlich während der Semesterferien habe ich im somatischen, psychiatrischen und palliativen Bereich gearbeitet. Dann wollte ich meine berufliche Tätigkeit erweitern, damit ich auch die seelsorglichen Bedürfnisse der Menschen beachte. Der Pfarrberuf gibt mir dazu die Möglichkeit. Er bietet mir zudem die Chance, durch Bibelstudium und Menschenbegegnungen Gott immer mehr kennen zu lernen, das begeistert mich sehr! 3. Die Erwartungen an Pfarrer sind vielfältig, alle Erwartungen immer zu erfüllen ist nahezu unmöglich. Wo sehen Sie Ihre Stärken als Gemeindepfarrer - und welche Teile dieses Berufes gehören für Sie eher zum "Pflichtteil"? Es fällt mir nicht leicht über Stärken zu sprechen, da von unterschiedlichen Menschen verschiedene Stärken und Schwächen bei einem Menschen erlebt werden. Ich würde sagen, stark kann ich Fantasie, Weite, und Gelassenheit ins Pfarramt einbringen. Das betrifft sowohl die Strukturen als auch die Menschen. Auf die Menschen kommt es mir besonders an. Zum „Pflichtteil“ der pfarramtlichen Arbeit gehört für mich das Verwalten von Daten, die Koordination verschiedener Ebenen und die Planungen der einzelnen Aufgaben, insbesondere in ihrer zeitlichen Abfolge: Immer müssen Veranstaltungen in weiter Zukunft, in Bälde und in der Gegenwart bedacht werden. Es ist für mich nicht einfach, hier immer alle Abläufe parallel im Blick zu haben. 4. Die Kirche steht - nicht zum ersten Mal in der Geschichte - vor Umbrüchen, auch unsere SELK. Welchen Kompass empfehlen Sie, um als Gemeinde das "Salz" zu sein in einer Gesellschaft, in der sich weniger Menschen zum Glauben an Christus bekennen? Ich empfehle die Liebe! Ein guter Bekannter hat mir ganz selbstlos geholfen und dabei mitgedacht und Probleme gelöst.
Ich fühlte mich sehr wertgeschätzt und getragen! Es klingt vielleicht banal, ist aber sehr herausfordernd: Die Liebe zu unseren Mitmenschen, wie ich sie erlebte, kann uns Christen auszeichnen! Sie ist der beste Kompass für unser Leben in der Gesellschaft. Gleichzeitig sind „Liebestaten“ „Früchte“ des Heiligen Geistes, durch sie wirkt Gott in uns und in der Welt. Von der Liebe zu reden, scheint mir sehr pauschal. Aber vielleicht ist gerade das ein Teil der Liebe, dass jeder sie anders erlebt und auch selbst anders lebt? Wir können sie nur ausprobieren! 5. Unsere Kirche hat kürzlich ihr 50-jähriges Bestehen gefeiert. Was sind für Sie die Schätze der SELK - und was gehört Ihrer Meinung nach mal auf den Prüfstand?  Der Schatz der SELK ist für mich ihre theologische Ausrichtung auf die biblische Botschaft, wie sie die Bekenntnisschriften der Evangelisch-Lutherischen Kirche herausgearbeitet haben. Wir sind geliebt von Gott und er hat uns in Jesus Christus unsere Zukunft geschenkt. Das sollten wir in allen biblischen Texten suchen und finden! Gott liebt uns nicht, weil wir dies oder das sind oder können oder leisten, sondern „einfach so“ – wie Eltern ihre Kinder oder Kinder ihre Eltern, nur noch etwas mehr: mit göttlicher Liebe eben! Ich hinterfrage heute besonders die Art, wie wir Einheit leben. Der Uniformitätsgedanke ist in unserer pluralen, individualistischen Gesellschaft schwer vermittelbar. Ich wünsche der SELK mehr Bereitschaft und Freude an Vielfalt, Unterschiedlichkeit und Gleichzeitigkeit von Gottesdienstformen, Gemeindeveranstaltungen und auch individuellem Gemeindeleben. 6. Sie konnten schon einen ersten Eindruck von einigen Menschen unserer Gemeinden und dem Leben in unserer Gemeinden gewinnen. Was sind Ihre Wünsche an die Gemeinden jetzt vor Ihrem Start? Ich wünsche der Paulus-Gemeinde und der Gemeinde in Fürstenwalde, dass die Gemeindeglieder sich als Teil einer familienähnlichen Gemeinschaft erleben, in der sie einerseits angenommen sind, so, wie sie kommen, und andererseits darauf nicht festgelegt werden, sondern mit ihren Begabungen und Sehnsüchten Möglichkeiten der Mitgestaltung erhalten. Ich wünsche der Gemeinde in Fürstenwalde und der Paulus- Gemeinde, dass sie darin das Wirken Gottes erleben und erkennen und von Lob und Dankbarkeit erfüllt werden; und dass Gott weitere Menschen dazuführt, die ebenso angenommen werden und sich einbringen können und das Gotteslob und die Dankbarkeit vermehren! Herzlichen Dank für die gestellten Fragen, die mich erzählen und wünschen ließen! :-)

Die Fragen stellte M. D.

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Lieber Pastor Mader, herzlich Willkommen in Berlin und in unseren Gemeinden in Neukölln und Fürstenwalde. Sie haben bislang im beschaulichen Lachendorf in Niedersachsen gelebt und gewirkt, jetzt wartet das Leben in einer Großstadt. 1. Mit welchen Gefühlen und Erwartungen kommen Sie und Ihre Familie in unsere Stadt und unsere Gemeinden? Wir sind alle etwas aufgeregt. Bestimmt werden wir viel Neues erleben und viele nette Menschen kennen lernen! Über die Gemeinden haben wir uns, glaube ich, eher weniger „Sorgen“ gemacht, da wir bisher überall herzlich empfangen wurden und viel Freude erlebten. Es kommt uns viel Zuwendung und Offenheit entgegen, das ermutigt uns sehr. 2. Was hat Sie angetrieben, Theologie zu studieren und Pfarrer zu werden? Vor meinem Studium der Theologie in Oberursel, Leipzig und wieder Oberursel habe ich den schönen Beruf der Krankenpflege gelernt. Hauptsächlich während der Semesterferien habe ich im somatischen, psychiatrischen und palliativen Bereich gearbeitet. Dann wollte ich meine berufliche Tätigkeit erweitern, damit ich auch die seelsorglichen Bedürfnisse der Menschen beachte. Der Pfarrberuf gibt mir dazu die Möglichkeit. Er bietet mir zudem die Chance, durch Bibelstudium und Menschenbegegnungen Gott immer mehr kennen zu lernen, das begeistert mich sehr! 3. Die Erwartungen an Pfarrer sind vielfältig, alle Erwartungen immer zu erfüllen ist nahezu unmöglich. Wo sehen Sie Ihre Stärken als Gemeindepfarrer - und welche Teile dieses Berufes gehören für Sie eher zum "Pflichtteil"? Es fällt mir nicht leicht über Stärken zu sprechen, da von unterschiedlichen Menschen verschiedene Stärken und Schwächen bei einem Menschen erlebt werden. Ich würde sagen, stark kann ich Fantasie, Weite, und Gelassenheit ins Pfarramt einbringen. Das betrifft sowohl die Strukturen als auch die Menschen. Auf die Menschen kommt es mir besonders an. Zum „Pflichtteil“ der pfarramtlichen Arbeit gehört für mich das Verwalten von Daten, die Koordination verschiedener Ebenen und die Planungen der einzelnen Aufgaben, insbesondere in ihrer zeitlichen Abfolge: Immer müssen Veranstaltungen in weiter Zukunft, in Bälde und in der Gegenwart bedacht werden. Es ist für mich nicht einfach, hier immer alle Abläufe parallel im Blick zu haben. 4. Die Kirche steht - nicht zum ersten Mal in der Geschichte - vor Umbrüchen, auch unsere SELK. Welchen Kompass empfehlen Sie, um als Gemeinde das "Salz" zu sein in einer Gesellschaft, in der sich weniger Menschen zum Glauben an Christus bekennen? Ich empfehle die Liebe! Ein guter Bekannter hat mir ganz selbstlos geholfen und dabei mitgedacht und Probleme gelöst. Ich fühlte mich sehr wertgeschätzt und getragen! Es klingt vielleicht banal, ist aber sehr herausfordernd: Die Liebe zu unseren Mitmenschen, wie ich sie erlebte, kann uns Christen auszeichnen! Sie ist der beste Kompass für unser Leben in der Gesellschaft. Gleichzeitig sind „Liebestaten“ „Früchte“ des Heiligen Geistes, durch sie wirkt Gott in uns und in der Welt. Von der Liebe zu reden, scheint mir sehr pauschal. Aber vielleicht ist gerade das ein Teil der Liebe, dass jeder sie anders erlebt und auch selbst anders lebt? Wir können sie nur ausprobieren! 5. Unsere Kirche hat kürzlich ihr 50-jähriges Bestehen gefeiert. Was sind für Sie die Schätze der SELK - und was gehört Ihrer Meinung nach mal auf den Prüfstand?  Der Schatz der SELK ist für mich ihre theologische Ausrichtung auf die biblische Botschaft, wie sie die Bekenntnisschriften der Evangelisch-Lutherischen Kirche herausgearbeitet haben. Wir sind geliebt von Gott und er hat uns in Jesus Christus unsere Zukunft geschenkt. Das sollten wir in allen biblischen Texten suchen und finden! Gott liebt uns nicht, weil wir dies oder das sind oder können oder leisten, sondern „einfach so“ – wie Eltern ihre Kinder oder Kinder ihre Eltern, nur noch etwas mehr: mit göttlicher Liebe eben! Ich hinterfrage heute besonders die Art, wie wir Einheit leben. Der Uniformitätsgedanke ist in unserer pluralen, individualistischen Gesellschaft schwer vermittelbar. Ich wünsche der SELK mehr Bereitschaft und Freude an Vielfalt, Unterschiedlichkeit und Gleichzeitigkeit von Gottesdienstformen, Gemeindeveranstaltungen und auch individuellem Gemeindeleben. 6. Sie konnten schon einen ersten Eindruck von einigen Menschen unserer Gemeinden und dem Leben in unserer Gemeinden gewinnen. Was sind Ihre Wünsche an die Gemeinden jetzt vor Ihrem Start? Ich wünsche der Paulus-Gemeinde und der Gemeinde in Fürstenwalde, dass die Gemeindeglieder sich als Teil einer familienähnlichen Gemeinschaft erleben, in der sie einerseits angenommen sind, so, wie sie kommen, und andererseits darauf nicht festgelegt werden, sondern mit ihren Begabungen und Sehnsüchten Möglichkeiten der Mitgestaltung erhalten. Ich wünsche der Gemeinde in Fürstenwalde und der Paulus- Gemeinde, dass sie darin das Wirken Gottes erleben und erkennen und von Lob und Dankbarkeit erfüllt werden; und dass Gott weitere Menschen dazuführt, die ebenso angenommen werden und sich einbringen können und das Gotteslob und die Dankbarkeit vermehren! Herzlichen Dank für die gestellten Fragen, die mich erzählen und wünschen ließen! :-)

Die Fragen stellte M. D